Koblenz. Viele Schwimmbäder hatten in der Coronapandemie nicht durchgängig geöffnet – der Zugang zu Schwimmkursen war limitiert oder deutlich eingeschränkt. Besonders fatal ist dies für geflüchtete Familien, die laut „Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft“ bei Badeunfällen zu einer besonders gefährdeten Risikogruppe gehören. Daher kamen Sabine Brunke (Leiterin der Integrationsdienste des Malteser Hilfsdienstes), Nasstaran Houshmand (Sozialpädagogin des städtischen Jugendkulturzentrums Lahnstein) und Myla Blumenkamp (Referentin „Integration durch Sport“) auf die Idee, einen Schwimmkurs für geflüchtete Kinder ins Leben zu rufen. Die Frauen kennen sich bereits aus vorangegangenen Projekten und haben sich zum Ziel gesetzt, geflüchteten Kindern den Zugang zu spielerischen Schwimmkursen zu eröffnen. Als weiterer, wichtiger Kooperationspartner kam der Verein La Ola-Sportclub Koblenz in dieses Projekt, welcher bereits Wassergewöhnungskurse anbietet.
Über das Programm „Integration durch Sport“ des Landessportbundes Rheinland-Pfalz konnte Ale Carrizo, Übungsleiter des La Ola-Sportclubs, für das Schwimmprojekt gewonnen werden. Er wird von Marsa Shirmardi unterstützt, die auch Schwimmkurserfahrungen aus ihrem Herkunftsland, dem Iran, mitbringt und bei Sprachschwierigkeiten vermitteln kann. Die geflüchteten Familien wohnen mit ihren Kindern in Lahnstein und Koblenz und organisieren den Transport der Kinder ins Hallenbad der Schule am Bienhorntal durch Fahrgemeinschaften. „Der Kurs wird sehr gut angenommen. Es sind momentan 15 Kinder dabei und sie haben alle eine große Freude daran, das Schwimmen zu erlernen“, so Sabine Brunke. „Wir sehen die Notwendigkeit und hoffen, das Projekt im weiteren Verlauf auch für Erwachsene anbieten zu können“, so die Leiterin des Malteser Integrationsdienstes weiter.