Sprendlingen „Menschen mit Demenz und ihre Zugehörigen haben in den vergangenen zwei Jahren sehr unter den großen Phänomenen unserer Zeit gelitten“, sagt Waltraud Oberthier, Leiterin des Malteser Demenzdienstes in Bad Kreuznach. Corona führte zu Abstand und Isolation und weniger Tätigkeit. Treffpunkte für Menschen in der Frühphase der Demenz fielen aus, Treffen selbst im Familienkreis wurden seltener. Nun kommt mit dem Kriegsgeschehen in der Ukraine dazu, dass Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg oder andere Kriege wach werden. Diese Ängste und Erinnerungen können gerade für kognitiv eingeschränkte Menschen zu erheblicher Unruhe führen. Eine kompetente Begleitung durch andere Menschen ist dann besonders wichtig.
Mit der „Woche für das Leben“, die dieses Mal vom 30. April bis 7. Mai dauert, möchten die christlichen Kirchen und Verbände traditionell auf Würde und Wertschätzung des menschlichen Lebens aufmerksam machen. In diesem Jahr geht es dabei im Schwerpunkt um Menschen mit Demenz. „Ich glaube, die ökumenische ‚Woche für das Leben‘ kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn wir dürfen unsere ‚normalen‘ Zielgruppen nicht aus dem Augen lassen und ihre Unterstützung vernachlässigen. Menschen mit Demenz sind nicht die einzigen, die es hier zu nennen gilt, aber sie sind eine große Gruppe“, sagt Oberthier.
In Sprendlingen
- findet am 4. Mai ab 14:30 Uhr ein Kaffeenachmittag und ab 15.30 Uhr ein Vortrag von Dr. Elke Christ zum Thema: Medizinisches und praktisches zum Thema Demenz statt. Anschließend wird ein „Markt der Möglichkeiten“ angeboten: An Informationsständen des Pflegestützpunktes VG Sprendlingen-Gensingen, des Kompetenzzentrums Nieder-Olm, des Netzwerkes Demenz Mainz-Bingen und des Malteser Hilfsdienstes e.V. Bingen und Bad Kreuznach findet Interessierte Informationen zu den angebotenen Diensten.
Weitere Informationen unter www.woche-fuer-das-Leben.de