Helmut Leiendecker zu Besuch bei den Maltesern

Trierer Original Helmut Leiendecker zu Besuch bei den Maltesern Jochen Hofmann (li) Bereichsleiter Hausnotruf Bezirk Trier und Björn Kraft (re) Leiter Hausnotruf Trier Foto: Melanie Pätzold

Kraft: Lieber Helmut, schön dass wir uns wieder in Person treffen können! Wie geht es dir? Wie hast du die Pandemie bisher überstanden?

Leiendecker: Hallo Björn, danke der Nachfrage! Mir geht es sehr gut. Tatsächlich hat die Pandemie mir nichts ausgemacht! Ich habe verstanden, dass wir einfach mal zu Hause bleiben sollten und unsere Kontakte reduzieren sollten. Natürlich hat es mich geärgert, dass wir 19 Monate lang kein Theater mehr spielen konnten und wir auch nur sehr wenige Auftritte mit der Band haben konnten. Aber sehen wir es mal positiv: Ich habe viel Zeit zu Hause am Schreibtisch verbracht und einige neue Lieder und ein neues Theaterstück geschrieben. Die Hauptsache ist doch, dass man gesund aus dieser Pandemie rauskommt!

Kraft: Da hast du vollkommen Recht! Was würdest du den Menschen in der jetzigen Zeit mit auf den Weg geben?

Leiendecker: Mir ist es immer ein Anliegen auf Dinge hinzuweisen, die mir wichtig sind. Deshalb habe ich zum Beispiel auch zusammen mit der Polizei bei der Kampagne gegen Betrugsmaschen mitgemacht! Und wenn ich mir heutzutage anschaue, dass auf den Intensivstationen fast nur noch ungeimpfte liegen, dann kann ich nur sagen: Lass dich impfen! Es ist erschreckend, dass so viele Jüngere im Alter zwischen 30 und 50 erkranken, da kann ich nur appellieren, dass sich jeder impfen lassen sollte. Es gibt keine Ausreden mehr!

ÄRMEL HOCH ON NADEL RENN!!

Kraft: Das sehen wir genau so. Mit nur einem Piks könnten so viele schlimme Verläufe vermieden werden. Das ist schon traurig.

Leiendecker: Traurig ist auch, wie viele ältere Menschen heute alleine leben. Die Alterseinsamkeit nimmt stetig zu. Früher lebten die Familien mit mehreren Generationen unter einem Dach – die Großeltern hatten noch ihre Enkel um sich. Heute lebt jeder in seinem eigenen Haus und vor allem die Älteren leiden unter Vereinsamung, weil die sozialen Kontakte fehlen.

Kraft: Und das bringt auch Probleme für die älteren Genrationen mit sich. Stell dir mal vor, dass du ganz alleine zu Hause lebst und dir passiert etwas – du stürzt oder wirst ohnmächtig. Wer hilft dir dann?

Leiendecker: Ich war zum Glück noch nie in so einer Situation, habe aber Bekannte, die ein Hausnotrufgerät bei sich zu Hause installiert haben. Früher; in däär Großfamilie hat mao su ebbes net gebraucht.

Kraft: Wir bieten auch einen Hausnotrufservice an. Das Gerät wird an das Telefonnetz oder den Router angeschlossen und ist mit unserer Zentrale verbunden. Bei Bedarf drückt man einen Knopf am Handgelenk und schon ist Hilfe in Sicht.

Leiendecker: Das ist eine gute Sache bei der heutigen Wohnsituation. Wie funktioniert dat dann genau?

Kraft: Der Knopf am Armband ist sogar wasserdicht und sollte kein Telefonanschluss vorhanden sein, kann auch ein spezielles Gerät mit einer D1-Karte aufgestellt werden, damit die Personen erreichbar sind und einen Hilferuf absetzen können. Die Stammdaten unserer Kunden sind in unserer Zentrale hinterlegt. Bei Wunsch gibt es auch eine Schlüsselhinterlegung bei uns, damit wir Ihnen auch direkt helfen können. Das Gerät hat eine Reichweite wie ein normales Schnurlostelefon. Dies testen wir bei der Installierung aber natürlich noch aus

Leiendecker: Dat es jao wichdisch on gut zu wissen. Dann weiß man, bis wohin man sich im Ernstfall zum Beispiel im Garten schleppen müsste, bis man Empfang hätte.       

Kraft: Sofern dies noch möglich ist. Schlimm ist es, wenn die Personen dann draußen bewusstlos werden. Aber auch in so einem Fall kann geholfen werden. Es gibt dann den Tagestastenalarm. Sollte man mal nicht alle 12 Stunden auf den Kopf am Gerät drücken, wird unser Hintergrunddienst alarmiert und versucht diese Person zu kontaktieren. Wird nicht reagiert, schauen wir nach, ob alles in Ordnung ist. Oft wird diese Taste aber einfach nur vergessen zu drücken, aber es kam schon vor, da konnten wir noch schlimmeres verhindern.

Leiendecker: Mensch, dat gett jao ommer besser!! Das es jao noch en schien zusätzlich Absicherung. Die Technik ist schon einwandfrei dafür. Es ist schon brutal, wenn man manchmal hört, die Mumie hätte drei Monate im Haus gelegen und man dann feststellt, dass Hilfe noch möglich gewesen wäre, wenn sie rechtzeitig gekommen wäre.

Kraft: Ja, das ist traurig. Fatal wird es dann auch, wenn die Personen ihren Notfallknopf nicht am Handgelenk tragen, denn die meisten Unfälle passieren leider immer noch in der Wohnung. Viele stürzen nachts auf dem Weg zur Toilette und haben ihren Hilfeknopf nicht dabei. Die Kinder oder Enkel erzählen uns dann manchmal, dass sie das Armband nicht tragen, weil es ihnen nicht gefällt oder sie es für nicht nötig halten.

Leiendecker: Vielleicht könnte man ein paar Glitzersteine auf das Armband kleben, damit die Menschen es lieber tragen. Aber su omständlich ist doch su en Armband gar nicht! Wie oft muss ich zum Beispiel mein Handy in der Wohnung suchen, wenn es klingelt! So ein Armband hätte ich im Notfall immer bei mir. Man sollt nicht warten mit dem Armband, bis ebbes passiert is.

Kraft: Ja, wenn sie dann einmal gefallen sind, dann tragen sie es auch. Wir können nur appellieren, dass es nicht erst dazu kommen muss, dass man in einer hilflosen Situation landet.

Leiendecker: Apropos gefallen! Da fällt mir ein Vorfall vor ein paar Jahren ein.  Wir haben bei einem Fest bei den Maltesern in Trier-Irsch gespielt und die Leute haben auf den Tischen getanzt. Leider ist eine Frau dabei unglücklich gestürzt und hat sich schwer verletzt. Doch zum Glück war sie direkt in guten Händen. Das ist mir im Gedächtnis geblieben!  Mit dämm neuen Armband, sind die Malteser genausu: IMMER IN DER NÄH!!.

Kraft: Ja, mit so einem Armband der Malteser hat man Glück im Unglück. Vielen Dank für das Gespräch lieber Helmut!

Leiendecker: Maach et gut o bleif gesond.

 

Mehr Informationen zum Malteser Hausnotruf erhalten Sie bei Björn Kraft unter Tel.: 0651/1464851 oder unter https://www.malteser.de/hausnotruf